hit counter Eve Future His- and Her-Story
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SS oo8 Kreidler - la Casa
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Seminar "Musikvideo" an der Universität Konstanz, SS 08



Musikvideo, Sprache: deutsch, Kurs 2 SWS ECTS-Punkte: 6, FB Literaturwissenschaft, Beate Ochsner, Do 10:00 - 12:00 wöchentlich H 305
Playlist


oo8
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Jene Abende waren die ruhigsten meines Lebens haben sie doch die Einheit unserer Liebe beschrieben. Für mich war es so.



Aber du warst auf einem anderen Weg.



Du hast einmal gesagt du wolltest immer in der Nähe eines Meeres sein das vollends deinen Sehnsüchten entspricht.

Das wollte ich auch.



Aber du hast alles mit dir selbst ausgemacht. Und jetzt,bin ich es die ertrinkt in deinem erträumten Meer.



Wie ein zerrißener Mond auf schwarzem Himmel fühle ich mich.



Dabei war das alles nicht weit von mir. Deine Träume. Deine Bilder.



Jetzt läßt du mich zurück. Was mach ich mit all der Zeit? Die mir viel zu kurz war.



Ich liebe dich und war doch soviel besser mit dir.

Und das ist es doch was Liebe soll.

Nun gehts alles unter in mir.

Und doch ist es immer noch wahr. Auch ohne Dich.


o2.oo7 Eve Future Film.
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Now uploaded on yo
utube: Eve Future Film - embeded (or on youtube.com: Clockwerk, Solaris , L'autre Main, La Casa, Reflectuum, Circulus).


14.11.oo6 Les Musiques que j'aime.
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Vogue presents a Karl Lagerfeld compilation including Cervantes.


o8.oo6 two more Future Eves:
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KITECH's Eve R-1 Android (R-2 on the way) and Peter Jaeckel's & David
Hanson's K-bot Eva.


21.o4.oo6 Rip it! Festival
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La Casa, Solaris - Screening:
Rip it! - Reappropriate Popular Culture International Videoart und Music Festival, Berlin


o1.oo6 Air France
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Eve Future
Recall in the Air France onboard audio–programmé


15.12.oo5 José Carreras Gala 2oo5
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... with snippets from Eve Future Recall


1o.oo5 Les Eves Nouvelles
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Werner Popp invited friends
and colleagues of Frank Fenstermacher - Der Plan, A Certain Frank, Atatak label- and Moritz Rrr - designer and member of Der Plan - to contribute a track for a special birthday compilation:
Les Eves Nouvelles, free mp3 download.


22. Juli oo5 One Night at the Opera
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Circulus, La Casa
at the BOSS Orange & Black fashion show, Deutsche Oper Berlin


o2.oo5 London Fashion Week
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Solaris
at the Giles Deacon catwalk


16. – 2o.o2.oo5 Durchfahrtsland
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Durchfahrtsland – Remote Area – Terre de Transit
Produktion Distribution
A film by Alexandra Sell
Music by Kreidler. Andreas Reihse & Thomas Klein
incl.: Vive la Vie
Premiere at Berlinale
Filmfestival International Forum Section
16.o2.oo5 CinemaxX5 D-Berlin (press preview) 18.ooh
17.o2.oo5 CineStar 8 D-Berlin 19.3oh
18.o2.oo5 Delphi-Filmpalast D-Berlin 14.ooh
19.o2.oo5 CinemaxX3 D-Berlin15.3oh
2o.o2.oo5 Arsenal D-Berlin
17.3oh


oo4 Das Geheimnis der Stimme
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Dokumentation von Andrew Davies, Peter Scharf.
Musik: La Casa, Solaris
[in the section about Thomas Alva Edison]


22. & 24.12.oo4 Berlin als Location
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Kurzschluss (Magazin): Berlin als Location.
Musik: La Casa I.
Arte (TV)


o9. & 16.12.oo4 Das Haus der Gebote
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Christie's - Das Haus der Gebote.
Dokumentation von Jean Boué.

Musik: Whom the Bell Tolls, A Canterbury Tale, Воробей.
Arte (TV)


o8.11.oo4 International Release Eve Future Recall
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_Eve Future_ sees Kreidler treading the path of chamber music, adopting the language of severalٱperiods, leaning towards Baroque, minimalist expression, creating a concerto of electronic music, the identity of which is filled with references beyond temporal classification. In retrospect,
the 2002 _mini album_Eve Future now appears to have been a majestic overture to the actual performance.

_Eve Future Recall_ is a departure from the formal discipline which was under the surface of itsٱpredecessor. If the original work was something of a description of external circumstance, an introduction to the spectacle, a dance governed by rules, then Recall concerns itself with the inner sphere, the state of the soul and the emotional complexity of the figures contained
within the theme.

Kreidler have set free the musical vocabulary of Eve Future, more vivacious and open  in the wayٱthat the spoken word sets itself apart from the written. Eve Future Recall zooms in. A face becomes visible. A story is told, a breath is carried on a whisper.
A game of looks and love, of daring and possibilities. Experiencing freedom within self imposed boundaries and the confounding of these very restrictions.

Amplifying thought and sensation. Transgression, enchantment and,
time and again, Europa: the modern andmodernism.This is Kreidler - Eve Future Recall.


o4.11.oo4 Salon des Amateurs Düsseldorf
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o1.11.oo4 Release Date Eve Future Recall
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Kreidler
Wonder(c) Strictly Confidential

Eve Future Recall (won16 Lp/Cd)

(1) Vive La Vie
(2) Whom the Bell Tolls
(3) Luxemburg
(4) Cervantes (Cd only)
(5) A Canterbury Tale
(6) Schwanentöter
(7) Воробей
(8) Von Valerie
(9) The Park
(10) Fandorin
(11) The Diary of Germain Nouveau
(Cd only)

Futur Zwei - der unbestimmbare Raum,
die unerreichbare Zeit: es wird geschehen sein. Das Gestern, das Heute, das Morgen konnten wir, können wir, werden wir erfahren, Nur Futur Zwei wird immer abgeschlossen sein. Ein Ort, der in der Zukunft liegt aber immer auch dahinter.
Eve Future heisst ein Roman Villiers-de L'Isle Adams von 1885/86. In ihm bastelt der amerikanische Erfinder Edison dem
britischen Lord Ewald das Conterfeit einer englischen Schönheit, in die dieser unsterblich verliebt zu sein scheint, sie aber nicht lieben kann, weil sie sich seiner verfeinerten Schöngeistigkeit nicht hingibt.
Hadaly wird sie heissen, die Eva von Morgen. Solarbetrieben, mit Grammophonen anstelle der Lungenflügel - gefüttert mit
Schallplattenaufnahmen hochgeistiger Reden. Nur ein Android, aber dann metaphysisch durch ein Frauenopfer beseelt. Und ein wenig später durch ein zweites Frauenopfer in einem Schiffsuntergang vernichtet.
Das Buch wird Kreidler
zum Namensgeber der Idee der beseelten Künstlichkeit, für das Spiel mit der Verdoppelung, für die Schönheit und den Kitsch von Mathematik, Zahlenreihen und Digitalität, für die Sachlichkeit, die Poesie und für die Erotik.
Kreidlers Eve Future erscheint im Jahr 2oo2.

Eve Future Recall zoomt sich tiefer hinein. Ein Gesicht wird sichtbar.
Eine Geschichte wird erzählt,
die Geschichte des Atem Einhauchens.
Das Spiel der Blicke, das Spiel der Liebe. Der Liebe zu einem anderen, zum Anderen: es mag sich ja nur um eine hormonelle Störung handeln, es mag ja nur der Eintritt
des Unmöglichen in die Wahrscheinlichkeit sein - das spielt in diesem Moment keine Rolle.
Das Spiel der Möglichkeiten, des Wagens - Freiheitausleben in selbst gesteckten Grenzen.
Schliesslich das
Verletzen dieser Grenzen.

Das Filmwerk von Bach und der Kontrapunkt in der Discothek. Die Hymne und das Lied. Die Liebe zum Kölner Dom als auch zu Schneider-Eslebens Autogarage in Düsseldorf. Die Intensivierung
von Denken und Fühlen. Das Transgressive, die Verzauberung und immer wieder Europa: Moderne und Modernität. Das ist Kreidler - Eve Future Recall.
To Catch a falling star – das Wissen, etwas ändern zu können und jemanden – anderen und sich selbst. Den richtigen Zeitpunkt kann man sicher mathematisch exakt beschreiben, aber es geht eben auch wie in jeder guten Physik um Offenheit, Humor und die undogmatische Bereitschaft, ja zu sagen.

Eve Future Recall – Eine Kreidler Produktion.
Realised by Klein. Reihse. Weinrich.
At The Park Duesseldorf Deutschland Europe.


21.o8.oo4 Panoramahaus Messe Koeln
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Eve Future Recall - Preview.
Electronic Live Set by Kreidler.


24.o5.oo4 Maschine
Bundestag
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Maschine Bundestag - Wer das Parlament regiert.
Ein Film von Jean Boué und Moritz Wulf.
Musik: La Casa I, L'autre
Main, Clockwerk.
16.3oh NDR


16.1o. - 3o.11. oo3 Oscilaciones
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Can Felipa
Oscilaciones - curated by Sigismond de Vajay.
Installation with the 6 Eve Future videos at Can Felipa, Barcelona.


o4.1o.oo3 Hanoi/
Vietnam
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(Im Auftrag des Goethe-Instituts spielen Kreidler in Vietnam.)
Goethe-Institut iKreidler


27.o9.oo3 Maschine Bundestag
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Maschine Bundestag - Wer das Parlament regiert.
Ein Film von Jean Boué und Moritz Wulf.
Musik: La Casa I,
L'autre Main, Clockwerk.
o8.15h Phoenix (29.o9.oo3 - o5.ooh)



Summer oo3 Release of the catalog Toit du Monde
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Intervals.Org
Editor: Sigismond de Vajay.
With contributions of Pipiloti Rist, Luigi Archetti, Terre Thaemlitz, Markus Popp / Oval a.m.o.
ISBN 3-o3778-ooo
-2



I
Mit dem Mikrophon am linken Ohr horchte sie in den Boden.
Ihr rechtes lauschte dem Zirpen der Grillen.
Sie nahm den Kopfhörer in die Hand und atmete tief hinein:
Der Flügelschlag eines Schmetterlings.
Sie drehte die Schallplatte
um.
Und er fand sich neu.

II
L'Eve Nouvelle – The transfiguration of the living lovely.

III
eva von morgen: wie kann man sein leben wegwerfen, ohne es eingesetzt zu haben?!
lord ewald: wie kann meine mutter an gott glauben und gleichzeitig einen cd player nutzen.
Er nahm zwei Zigaretten aus der Packung, rauchte die erste bis zur Hälfte und steckte sich dann die zweite an.
das problem schlechter
architektur ist nicht das bauwerk an sich, sondern das angrenzende.
Sie drehte seine Schallplatte um: “Die Bezweigung der Musik ist nicht beschreibbar.”
(Es blieben nur noch Minuten bis zur Erfindung der Schönheit
als Chirurgie.)

IV
"Hadaly, dit-il, si nous supposions que, par impossible, une sorte de Dieu – du genre de ceux d'autrefois, – surgissant, invisible et démesuré, dans l'éther trans-universel, donnât, brusquement, la libre volée, du côté de nos mondes,à quelque
éclair de même nature que celui qui nous anime, mais d'une énormité non pareille et pénétré d'une énergie capable de neutraliser la loi de l'attraction et de faire sauter tout le Système Solaire dans l'abîme, comme un sac de pommes...
– Eh bien? dit Hadaly.
– Eh bien! Que penseriez-
vous d'un tel phénomène, s'il vous était permis d'en contempler l'effrayante performance? acheva Edison.
– Oh! répondit l'Andréide avec sa voix grave et en faisant monter, sur ses doigts d'argent, l'oiseau de paradis, – je cris que cet événement passerait, dans l'inévitable Infini, sans cqu'il lui fût accordé beaucoup plus d'importance que vous n'en donnez aux millions d'etincellesqui pétillent et retombent dans l'âtre d'un paysan."

(Villiers de l'Isle-Adam, L'Eve Future)

V
Love zero, you say? So funktionierts: (Jazz-Liebe-Schule) Denk Dein Leben nicht so literarisch.

VI
I'm on the transition to my sexuality
Am I man am I machine/I can't even remember my name/ Is it she-male or is it female/I'm on the way
to transition my sexuality
"je suis, vers toi, l'envoyée de ces régions sans bornes dont l'Homme ne peut entrevoir les pâles frontières qu'entre certains songes et certains sommeils."
(a.l.e.c.)

VII
L'electricien se recueillit un instant, – puis:
(The electrician reflected
a moment, – then:)
Der Elektro–Ingenieur dachte einen Augenblick nach, – dann:


1o.o6.oo3 Maschine Bundestag
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Maschine Bundestag - Wer das Parlament regiert.
Ein Film von Jean Boué und Moritz Wulf.
Musik: La Casa I, L'autre Main,
Clockwerk
22.15h SWR.


31.o5.oo2 Release Date Eve Future
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Kreidler
Wonder(c) Strictly Confidential
K R E I D L E R Eve Future
Cd/Vinyl (Wonder)

(1) La Casa I
(2) L’autre
Main
(3) Reflectuum
(4) Clockwerk
(5) Circulus
(6) Solaris
(7) La Casa II

I
"We would like to imagine Brussels" steht auf dem Cover von Kreidlers "Coldness".
Das Brüssel, von dem sie sprechen, ist die Mischung aus der "realen" Metropole, also der sicht- und fühlbar gewordenen Idee dieser Stadt, und aus dem Bild, das vermittelt wurde von den Brüsseler Labels Les Disques du Crepuscule, Factory Benelux und dem Made To Measure Imprint
auf Crammed Discs. Alles Plattenfirmen, die nur in dieser Stadt entstehen konnten. Und alles Plattenfirmen, die sich auf die ein oder andere Weise der Idee des europäischen Liedes verschrieben: Ein Lied, das schon Jahrhunderte lang erklang - sich in immer neuen Variationen am Christentum entlang bewegend. Ein Lied, das aber auch in New York, San Francisco oder Tokyo gehört wurde. Ein Lied, sexuell aufgeladen in katholizistischer Dekadenz, Orgie und Dandytum, dann erfüllt von protestantischer Entsagung desselben, im dunklen Humor der jüdischen Kultur, schliesslich in einem atheistischen Pastiche aus alledem. Ein Lied, dass die sowieso rein machtpolitische Unterteilung in U- und E-Musik obsolet macht.
Auf Crepuscule und seinen Sublabels veröffentlichten Wim Mertens, Mikel Rouse, Karel Goeyvaerts, Cécile Bruynoghe, auf Made To Measure Blaine L. Reininger, Peter Principal, Steven Brown (alle auch Tuxedo Moon), Seigen Ono, John Lurie und andere. Sie begaben sich auf neoklassizistische, kammermusikalische Exkursionen, spannten Bögen von Bach, Debussy
zu Minimalmusic, bewegten sich leichtfüssig zwischen Pop, Spoken Word, Soundscapes und Soundtracks, von realer hin zu fiktiver Filmmusik. Gemeinsam ist all diesen Aufnahmen, dass sie wie Speicher, wie Archive sind der Kultur des europäischen Liedes.
Das Filmische, Bach und die
Elektronik, die Stadt, das Transgressive und das europäische Lied - das sind natürlich alles Themen von Kreidler. (Die andere Pendelbewegung, die sie nachziehen, liegt in der Liebe sowohl zum Kölner Dom als auch zu Schneider-Eslebens Autogarage in Düsseldorf.)

II
"Eve Future" heisst
ein Roman Villiers-de L'Isle Adams von 1885/86. In ihm bastelt der amerikanische Erfinder Edison dem britschen Lord Ewald das Conterfeit einer englischen Schönheit, in die dieser unsterblich verliebt scheint, sie aber nicht lieben kann, weil sie sich seiner verfeinerten Schöngeistigkeit nicht hingibt. Hadaly wird sie heissen, die Eva von Morgen, mit einem naturidentischen aber künstlichen Äusseren, solarbetrieben, mit Grammophonen anstelle der Lungenflügel - gefüttert mit Schallplattenaufnahmen weiser, hochgeistiger Reden. Dennoch nur ein Android, aber dann metaphysisch durch ein Frauenopfer beseelt. Und nur ein paar Seiten weiter (das Buchende naht) durch ein zweites Frauenopfer in einem Schiffsuntergang (das Jahrtausendende naht, die Titan naht, die Titanic naht!) vernichtet.
Doch Kreidlers "Eve Future" entfernt sich weit von den Implikationen des Buches. Es bleibt als Namensgeber für die Idee der beseelten Künstlichkeit, Automata, für das Spiel mit der Verdoppelung, für die Schönheit und den Kitsch von Mathematik, Zahlenreihen und Digitalität, für die Sachlichkeit, die Poesie und für die Erotik. Auf der Albenhülle flüstert der Paravent "Eve Future" hinter einem klavierspielenden Mädchen. Das heisst, ein Klavier sieht man gar nicht. Man sieht nur ihre Finger, wie sie im azurblauen Raum spielen. Und so ist auch dieses Album: azurblau, frühlingshaft, verzaubert.

III
Kreidlers Mini-Album "Eve Future" wirft im barock-anmutenden
Gewand einen leicht irritierten Blick auf die eigene Bandgeschichte. Themen bekannter Kreidler Songs werden variiert, Dubletten erstellt, Titel herumgewirbelt.
Man fängt sofort an, in Film, in Kino zu denken, Referenzen zu suchen. Bis man merkt, dass die meisten der Bilder, die man im Kopf zusammenfügt, noch gar nicht gedreht wurden. Vielleicht hatte man vor dem zwanzigsten Jahrhundert
ganz ähnlich Musik gehört.
Die Klammern, die sich um "Eve Future" biegen, heissen La Casa I und La Casa II: wie aus der Vernunft zwei Häuser wuchsen, wie sich Mahler im rötlich gefärbten Cinemascope unglücklich in Venedig verliebt und sein Verzweifeltsein symphonisch in ein einziges großes Gefühl verdichtet. L'autre Main dagegen spielt mit dem
sanften Wahnsinn: die Fanfaren und die rollende Snare-Drum - sind das die Gesänge des Maldorors oder biegt tatsächlich gerade nur das A-Team beim Nachbarn um die Ecke?! Clockwerk dann, der Gang in eine Uhrenmanufaktur, aber sicher nirgendwo in der Schweiz; ein nicht lokalisierter, überstrahlter, licht aufgeräumter Whitecube, in dem man glücklich werden kann oder in ein kafkaeskes Schaudern fallen. Ähnlich ambivalent wie das in ätherischem Frauengesang endende Harfenterzett Solaris - irgendwo zwischen La Jetée, der Twelve Monkeys Vorlage, und tatsächlich Tarkovski oder dem Ritornell im letzten Drittel von Kubricks 2oo1. Aufheben. Die Miniatur mit dem Paukenschlag. Reflectuum dagegen ist der karge gotische Torbogen, stehengeblieben im Barock, es zerrt etwas, es schmiert etwas, es übersteuert etwas, es ist vielleicht doch ein digitaler Wandlungsfehler. Und dann noch das sonnendurchflutete Circulus: der sinnliche Ritt der Verliebten in den weissen Schnee am Ende von drei Nüsse für Aschenpudel und der Tanz in der mutigen Disko, die wir uns immer gewünscht haben und immerzu wünschen werden.

IV
Und das ist Kreidlers Musik natürlich schon immer gewesen: die
kontrapunktischen Kompositionen beispielsweise von Boccia oder Good Morning City, Referenzen an Komponisten des Neunzehnten und Zwanzigsten Jahrhunderts in Tuesday oder in Polaroid, das hymnenhafte Au-Pair, die Zwölftonreihe in Kreidlers Version von Haydns Streichquartett. Man kann es sich auch leichter machen und einfach in Kreidlers Pressemappe blättern: nach der impressionistischen Overtüre Weekend, der konstruktivistischen Kühle von Re-Sport, der abstrakten Expressivität von Appearance and the Park, dem Renaissance-haften Album Kreidler: jetzt die barocken Miniaturen von Eve Future. Und natürlich geht es auch hier um die Intensivierung von Denken und Fühlen.

V
"Barock-Revolution" steht auf dem Cover einer Platte aus den späten Sechzigern. Was an ihr revolutionär sein soll, ist, dass Bach auf dem Synthesizer nachgespielt wird.
Die Revolution im Barock war der Bau der virtuellen Räume, in der Malerei
, in der Architektur, in Bachs Tonalität. Bis heute hat sich die Menschheit wenig weiter entwickelt, und gefällt sich darin, wahlweise in archaistischste Verhaltensmuster zurückzufallen oder in Verfeinerung zu schwelgen - aufs extremste in den letzten Jahren um die Milleniumswende.
Einmal mehr arbeiten Kreidler daran, Wahrnehmungen zu verändern. Einmal mehr bieten Kreidler uns Trost, Inspiration und Ansporn, an einer besseren Welt zu arbeiten. Und das klingt vielleicht kitschig, ist es aber weniger als das x-te überholte-Phrasen-
dreschende Punkrevival. Dass das nämlich auch mit Modernität, mit Humor, Gelassenheit und Eleganz geht, zeigt aufs Schönste "Eve Future".
......
"We would like to imagine Brussels" can be read on the cover of Kreidler's single "Coldness".
The Brussels they are referring to is a mixture between the "real" metropolis and an idea of it, as suggested by Brussels labels Les Disques du Crepuscule, Factory Benelux or Made To Measure (Crammed Disc).

And Kreidler's new mini-album "Eve Future" follows much in the tradition of records released by those labels.
One thinks for example of Wim Mertens, Mikel Rouse, Cecile Bruynoghe, Virginia Astley, Blaine L. Reininger, Peter Principal, Steven Brown (the last three also as Tuxedo Moon), Seigen Ono or John Lurie. Like those artists, Kreidler also follow the path of neoclassical chamber music,
spanning the range between Bach and minimalism, moving deftly between pop, electronica, soundscapes and soundtracks, toward a kind of fictitious film music.
Kreidler's "Eve Future" is like an attic, like an archive of European song-culture. In baroque-ish guise they take an only slightly distracting glance back upon their own musical history, varying upon Kreidler themes, fabricating replicas, playing around with the titles. Strings sound,
tympani, trumpets, then suddenly an entire clockwork seems to spring back to life. The listener immediately thinks of film, searching for references before realising that most of the images coming to mind have not yet actually been filmed. After the impressionistic overture Weekend, the constructionist cool of Re-Sport, the abstract expressive Appearance and the Park, the renaissance-esque album Kreidler - now the baroque miniatures of "Eve Future".


3o.o5.oo2 Lovelite Berlin
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29.o5.oo2 Artgenda Hamburg
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April oo2 La Casa
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Kurzfilmtage Oberhausen
The Clip for La
Casa is a contender in the final round of the MuVi Prize at the Oberhausen Short Film Festival.


o2.o2.oo2 Eingang Links
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Kunstverein Düsseldorf
Three hundred guests were invited to the gallery Kunstverein fuer Westfalen und die Rheinlande Duesseldorf.
Kreidler concluded the
EINGANG LINKS series - after evenings with artists including Stephen Prina, Turner Prize winner Martin Creed or the HobbypopMUSEUM.
For this event, Kreidler elaborated upon the idea behind "EveFuture", creating videos shown as an installation.
Einführung von Rita Kersting, Direktorin Kunstverein
"Liebe Mitglieder des Kunstvereins, sehr geehrte Damen und Herren.
Ich begrüße Sie auch im Namen des Vorstands zum 10. Abend in unserer Reihe EINGANG LINKS – Projekte zu Kunst und Musik in der Baustelle.

Wir freuen und heute auf KREIDLER, eine Band aus Düsseldorf, deren Mitglieder – alle drei Partizipanten und Sympathisanten der Kunstszene – eine Ton und Bildvorführung präpariert haben.
Kreidler, das klingt für diejenigen, die den Namen nicht schon nach zigfacher Nennung abstrahiert haben, nach Zwei-Takt-Motor, nach Vehikeln der 70er Jahre, Elektrobastelei, nach Knattern und hochtourigem Surren auf unbegrenzter Landstraße.
Die Band Kreidler,
mit Andreas Reihse, Detlef Weinrich und Thomas Klein bezieht sich in ihrer Musik auf vielfältige nah- und fernliegende akustische Referenzen, aber auch auf Phänomene aus Film Literatur und bildender Kunst. Heute präsentiert Kreidler einen Abend mit dem Titel Eve Future.
Eve Future ist die Hauptfigur eines gleichnamigen französischen Romans von 1886, mit dem der Autor Villiers de l’Isle Adam berühmt wurde.
Die Protagonistin Eve Future ist keine lebende Figur, sondern ein künstlicher Mensch, eine Maschine, die ein Mann nach dem Vorbild seiner schönen Geliebten auf der Flucht vor ihr konstruiert: L’eve Future, die Eva der Zukunft.
Inspiriert nicht nur durch seine unglückliche Ehe, sondern vor allem durch den Erfinder von Glühbirne, Phonograf und Automat, Thomas Edison schafft der Autor eine imaginäre Person, die per Plattenspieler zwar über Sprache, jedoch nicht über Hirn, Herz und Geist verfügt.
L’Eve Future ist die rein ästhetische Simulation einer perfekten Frau und als früher Android verwandt
mit ETA Hoffmanns Olympia aus dem Sandmann, mit Frankenstein oder Jules Vernes Phantom “La Stilla”.
Kreidler nimmt die imaginäre Erschaffung einer Frau als Ergebnis der industriellen Revolution zum Ausgangspunkt: Die romantische Vorstellung eines selbstkonstruierten Menschen, der sehnsüchtige und zum Scheitern verurteilte Versuch einer illusionistischen Traumfigur – darum geht es heute abend in Bild und Ton.
Fünf neue Stücke hat Kreidler komponiert, die demnächst auch auf Platte “L’Eve Future” zu hören sein werden.
Es handelt sich um eigenartig reiche und gleichzeitig reduzierte
Stücke, minimalistisch in der Konstruktion, scheinbar altmodisch kammermusikalisch in der Besetzung.
Sie erinnern an Uhrwerke, Harfe, batteriebetriebenes Spielzeug, an fabrikmäßige Wiederholung von Modulen, manchmal Pathos.
Zum Ton, jedenfalls zum Ton der Eve Future Stücke gibt es Bilder, nicht allein in unseren Köpfen, sondern per Video–Projektion an der Wand. Gefundene und selbstgeschaffene Bilder lösen sich ab. Das
Thema der Replikantin als Wiederholungsmotiv oder als Variation im Gegensatz zur freien Erfindung und autonomen Bildschöpfung steckt in ihnen. Es sind scheinbar erzählerische, selbstreflexive Clips, die Kreidler aus den Bildarchiven der Erinnerung entnommen hat: Ausgeliehenes und Selbstgemachtes.
Die Übergänge gleiten nicht immer sondern haken schon mal und weisen weniger auf eine perfekt polierte Gestalt, sondern eher auf die Versuchsanordnung dieser.

Nun sehen und hören wir, was Kreidler mitgebracht hat.
Vielen Dank Andreas Reihse, Detlef Weinrich und Thomas Klein.
Herzlich Willkommen!"


o2.12.999 Club Babylon Istanbul
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Club Babylon
(Kreidler opens the
concert with a first sketch of La Casa.)


1995 Hadaly
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Android World
Android Produkt
(Waseda University ,Tokyo, Japan)


1839 - 1889
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Villiers de l'Isle-Adam writes L'Eve Future.